Urlaub Cuba 2019
diese Reise brachte uns zuerst nach
- La Habana
- Viñale im Nordwesten
- Cienfuegos
- Trinidad
- Camagüey
- Santiago de Cuba
- Baracoa und Guantanamo
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16.3.2019 La Habana die Hauptstadt
(Wikipedia: La Habana)
Nach 11 Stunden Flug sind wir etwas zu früh in La Habana gelandet. Wir mussten noch 20 Minuten auf dem Rollfeld warten.
Der Flughafen von La Habana besitzt nur 3 Parkpositionen und alle waren belegt. So mussten wir etwas warten, bis eine Parkposition frei wurde. Nach der Zollkontrolle haben wir an einem Geldautomaten Peso abgehoben und uns ein Taxi ausgesucht. Der Fahrer fuhr nur 50 Meter und hielt dann schon wieder an. „Die Frau dort draußen ist meine Ehefrau und arbeitet am Flughafen. Kann sie mitfahren?“. So fuhren wir zu viert zu unserer Bleibe in der Altstadt von La Habana und hatten während der Fahrt eine nette Unterhaltung.
Unser Casa „Casa Medina“ lag in Altstadt von La Habana . Unser Gastgeber Oskar und sein Neffe erwarteten uns schon uns schleppten die Koffer eine sehr enge Treppe hinauf in den 2. Stock. Etwas erschrocken waren wir schon, als wir den beiden vorbei an rostigen Gittern, Katzen und Zigarre rauchenden älteren Damen folgten. Oben angekommen eröffnete sich uns ein kleines Paradies. Die Decken waren mit neuem Stuck verkleidet und unser Zimmer war stilvoll, wenn auch mit alten Möbeln ausgestattet. Es fehlte an nichts und es war sehr sauber.
Oskar fragte uns, wann wir frühstücken wollten. Wir sagten, dass 8:00 Uhr gut sei. „Erschrecken Sie bitte nicht, wenn ich schon um 7:00 Uhr in die Wohnung komme und das Frühstück vorbereite. Um 8:00 Uhr werde ich dann ans Schlafzimmer klopfen.“ sagte Oskar, bevor er verschwand.
3 Nächte waren wir dort und haben die fürsorgliche Betreuung unseres Gastgebers sehr genossen.
Wir haben uns in La Habana mehr als sicher gefühlt. Einmal haben wir uns in einer Favela verlaufen. In anderen Ländern Lateinamerikas wäre das ein Grund gewesen, sich zu sorgen. In La Habana haben wir uns sogar in diesem Stadtteil sicher gefühlt.
Am letzten Tag übernahmen wir unseren Mietwagen, einen Emgrand Geely. Der erste Eindruck war, dass wir einen sanierungsbedürftigen Schrotthaufen für unsere bevorstehende Reise hatten. Die Stoßdämpfer gaben bei jedem Schlagloch, wovon in Kuba es gefühlt Millionen davon gibt, heftige Geräusche von sich und die Reifen sahen nicht vertrauenserweckend aus. Der Bordcomputer war durch eine klassische Zündung ersetzt worden und daher leuchtete ständig eine gelbe Warnlampe.
19.3.2019 Viñales
(Wikipedia: Viñales)
Unsere erste größere Fahrt über die Autobahn führte uns in den Westen der Insel nach Viñales.
Diese Autobahn ist ein einzigartiges Erlebnis. 3 Spuren ohne Markierung mit einem Mittelstreifen aus Grass.
Neben wenigen Autos wird diese Autobahn auch von Esels- und Ochsenkarren und Fussgängern benutzt. Es kann auch sein, dass einem diese Karren auf der Überholspur entgegen kommen. Es ist wenig los und man sucht sich am besten eine Spur aus, von der man annimmt, dass sie am wenigsten Schlaglöcher hat. Schlagloch heißt hier wirklich Schlagloch: Groß und tief. An den Anschlussstellen warten immer Menschen, die mitgenommen werden möchten.
Kurz vor Viñales habe ich beim Rechtsabbiegen eine rote Ampel, die sehr hoch über der Fahrbahn hing übersehen. Ich wurde von einem Mann angehalten und freundlich auf meinen Fehler hingewiesen. Danach fragte er, ob wir seine Schwester die restlichen 30 KM nach Viñales mitnehmen könnten, was wir gerne taten.
Die Schwester erzählte uns, dass sie im Nationalpark arbeitet und lud uns ein, einen Tabakbauernhof zu besichtigen, noch bevor wir in unser Casa fahren. So kamen wir zu einer Besichtigung und zu Zigarren. Ich glaube wir wurden dabei etwas - nett - über den Tisch gezogen.
Die Landschaft rund um Viñales ist wunderschön und von roter Erde und Tabakfeldern geprägt. In dieser Landschaft haben wir noch einen schönen Ausflug mit einem Pferdekarren unternommen. Das Pferd war ziemlich flott unterwegs und es war schön, die Kommikation seines Besitzers mit ihm während der Fahrt zu beoachten.
Unser Casa (Casa Omaida Rodriguez) war wieder sehr sauber und gemütlich.
21.3.2019 Cienfuegos
Unser längste Reiseetappe von Viñales nach Cienfuegos ging über 400 KM. In erster Linie wieder über die Autobahn. (Wikipedia: Cienfuegos)
Bei Havanna hielt uns kurz vor einer wichtigen Abfahrt mitten auf der Autobahn ein Mann mit wild fuchtelnden Armen an, um uns mitzuteilen, dass die Autobahn, die wir nehmen wollten gesperrt sei und wir unbedingt eine Umleitung nehmen sollten. Dass sein eigenes Wegziel an dieser Umleitungsstrecke lag erklärte den Rest. Wir fuhren dann wie geplant über die angeblich gesperrte Strecke. Ohne ihn.
Unser Casa (Casa Wong) lag in einer Gegend die alles andere als schön war.Aber das Casa selbst war ein Juwel. Eigene Garage und wieder ein perfektes Zimmer.
Am Abend wollten wir noch nach Punta Gorda, einer Landspitze mit vielen schönen Häusern und einer guten Aussicht aufs Meer. Da wir zu faul waren zu Fuß zu gehen, nahmen wir uns ein Bicitaxi (Fahrradtaxi). Unser Fahrer hatte eine dicke Zigarre im Mund, deren Rauch uns mitten ins Gesicht wehte und nuschelte auf spanisch auf uns ein. Wir haben nur wenig verstanden aber die Fahrt über die Strandpromende war lustig. Die Strandpromenade in Cienfuegos ist ziemlich lang und auch wunderschön.
23.3.2019 Trinidad Casilda
Nach kurzer Reise waren wir in Trinidad. Eine altehrwürdige Stadt im Kolonialstil. Sicherlich eines der Highlights der Reise. (Wikipedia: Trinidad)
Unser Casa in Trinidad befand sich ca. 5 km südlich von Trinidad in der Ortschaft Casilda. Auch hier waren wir wieder begeistert vom Haus (CASA Porto Casilda, Calle Real 158 B) und der Freundlichkeit seiner Besitzer.
Trinidad ist eine Stadt, die sehr gut erhalten die Kolonialzeiten und die Zeiten des Zuckeranbaus widerspiegeln. Auf dem Hauptplatz herrscht reges Treiben und an Samstagabenden wird auf der großen Treppe des Hauptplatzes getanzt. Leider sind viele der europäischen Touristen "Muffel" und können mit der landestypischen Stimmung nicht viel anfangen. Sie geben auch ungerne Trinkgeld für die Musiker.
Ausflug nach Santa Clara. Wir wollten unbedingt das Memorial von Che Guevara und das Denkmal das Denkmal des Tren Blindado besichtigen. Die Fahrt nach Santa Clara war recht abenteuerlich und wir mussten auf dem Rückweg ein Rad wechseln. Mit dem Wagenheber kam ich nicht so gut klar und es war gut, dass 6 nette Landarbeiter halfen. Am nächsten Tag wurde der Reifen dann fachgerecht in einer Werkstatt der Mietwagenfirma erneuert.
An einem der Abende gab es einen Stromausfall und wir waren gespannt, ob wir in dem Restaurant, das wir uns ausgesucht hatten, auch essen können. Auch hier bewunderten wir das Improvisationstalent der Kubaner. Nach kurzer Zeit war ein Generator geholt und der Restaurantbetrieb ging ungestört weiter.
26.3.2019 Camagüey
Camagüey war wunderschön. Eigentlich nur ein Zwischenstopp, um die Etappe zu verkürzen, hat sich diese Stadt als richtiges Juwel erwiesen.
Als wir ankamen wurden wir bereits von unserer Gastegeberin und ihrer Tochter erwartet. Die Straße war, wie so oft, nicht wirklich berauschend. Das Casa aber überraschte uns sehr. Ein richtig herrschaftliches Haus mit vielen schönen und antiken Möbeln im Eingangsbereich. Das Bad unseres Zimmers war riesengroß und die gekachelte Badewanne im Boden eingelassen.
Unser Auto stand als einzig fahrtaugliches Auto in einer benachbarten Garage unter lauter nicht funktionstüchtiger alten amerikansichen Wracks. Der Besitzer der Garage bewunderte meine Einparkkünste.
Die Stadt selbst war die sauberste und aufgeräumteste Stadt unserer Reise. Schade eigentlich, dass wir nur eine Nacht hier verbringen konnten. Hier gab es auch deutlich weniger Autos als in anderen Städten. In einer Kirche bekamen wir für ein paar gespendete Peso eine Privatführung inkl. Besteigung des Daches, auf dem wir einen schönen Rundblick genossen.
27.3.2019 Santiago de Cuba
Laut, stinkig aber sehenswert.
Das krasse Getenteil zu Camgüey war Santiago de Cuba. Die Unmengen von Motorrollern und Autos verbreiteten einen enormen Gestank und Lärm. Ständig waren wir als Fußgänger auf der Flucht. Das Auto stand von unserem Casa und wurde von einem Nachbarn rund um die Uhr bewacht. Und das für umgerechnet 1,- € pro Nacht. Als ich einmal in der Nacht aufwachte sah ich ihn wirklich vor seinem Haus sitzen.
Auf der Fahrt nach Santiago haben wir die wunderschöne Wallfahrtskirche el Cobre besichtigt.
Auch besonders sehenswert ist das Castillo de morro, das eine lange Geschichte von Konflikten und Schlachten erlebt hat.
Unser Casa hier war auch schön, sehr sauber aber etwas laut gelegen.
29.3.2019 Baracoa und Guantanamo
Einfach nur toll ....
Baracoa hat es uns ganz besonders angetan. Unsere Anfahrt brachte uns über Guantanamo und ein wunderschönes Gebirge an das östliche Ende der Insel.
Wir hatten kaum Zeit uns zu orientieren, schon kam ein Mann auf einem Fahrrad und fragte uns, wo wir hinwollten. Ja, das Casa Maria kenne er und wir mögen ihm hinterherfahren. Schon wieder waren wir um 2 CUC ärmer. Aber er hat uns in dem Gewirr der Einbahnstraßen wunderbar ans Ziel gebracht. Aber es gab im Casa Maria eine Überbelegung und so hat uns Maria ausquartiert und für die erste Nacht in einem befreundeten Casa untergebracht. Sauber und gut, wie bisher immer war auch diese Bleibe. Am nächsten Tag zogen wir dann zu Maria. Im Eingang des Casa stand das Motorrad des Sohnes von Maria an dem vorbei wir unsere Koffer in unser Zimmer wuchteten. Der Sohn half uns dabei. Das Zimmer lag auf dem Dach mit einer tollen Terrasse, die einen Blick über die ganze Stadt bot.
In der Stadt war gerade ein Fest, das auch einen Jahrmarkt beinhaltete. Auf den für unsere Verhältnisse unsicheren Fahrgeschäften vergnügten sich in erster Linie die Kinder. Die Erwachsenen tanzten bis tief in die Nacht im Casa de la Trova. Wir auch, wenn auch nicht so ganz tief in die Nacht hinein. Wir hatten großen Spaß auch mit dem lockigen Animator, der es schaffte, für gute Stimmung zu sorgen, auch wenn nur wenige Gäste anwesend waren. „Champion mundial de Alemania hablando español“ begrüßte er mich lauthals, wenn wir abends das Casa betraten. Die „Rentnerband“ tat ihr Bestes, um die Stimmung zum Tanzen hoch zu halten. Sie wurde auch ab und an mit Bier bei Laune gehalten.
Am zweiten Tag machten wir eine Tour zum Humboldt-Nationalpark. In einem uralten Jeep, bei dem weder Tacho noch Tankanzeige funktionierten rasten wir über eine Piste mit dicken Schlaglöchern. Bei den Brücken mussten wir teilweise über die Fußgängerwege an der Seite fahren, da in der Mitte große Löcher – bis zu einem halben Meter - waren, durch die man bis zum Fluss schauen konnte. Diese Löcher waren wenigstens mit einer senkrecht stehenden Metallstange markiert, sodass man die Gefahrenstelle früh sehen konnte. Der Motor des Jeeps macht eher das Geräusch eines Schiffsdiesel und für die Fahrgäste im Heck des Jeeps blieb diese rasende Fahrt auch nicht ganz ohne blaue Flecken.
Im Nationalpark sahen wir etliche Tiere und Pflanzen, die wir noch nicht kannten oder noch nie in freier Wildbahn gesehen hatten. Colibri z.B.
Nach einer etwa 3-stündigen Wanderung wurden wir noch in einem Ruderboot durch die Mangrovenwälder gefahren.
1.4.2019 Kulturschock "All inclusive" ... Kein Aprilscherz
Zum Abschluss unserer Reise sind wir noch in einem Allinclusive gewesen. Einfach um zu baden und etwas relaxen. Das Hotel war schön und sauber und der Strand war sehr schön zum baden. Erschreckend die Gepflogenheiten von Allinclusivetouristen. Hier wurden die meisten Klischees des Massentourismus bestätigt. Mehr gibt es dazu nicht zu erzählen.